Der Bücherblog

Lauren Weisberger: Der Teufel trägt Prada

Ich habe das Buch angefangen zu lesen, weil ich jedem Buch eine Chance gebe, aber ich musste aufhören zu lesen, weil dieses Buch absolut flach ist und ich Angst hatte zu verblöden! Kurz und gut: mein erster Verriss.

Alan Bradley: Flavia de Luce Mord im Gurkenbeet

Es geschieht ein Mord auf Buckshaw, dem Anwesen der Familie de Luce. Ein Toter liegt im Gurkenbeet, mit dem Mann hat sich Colonel de Luce ein paar Stunden zuvor heftig gestritten. Diesen Streit habe Flavia de Luce und der Hausangestellte Dogger mitbekommen. Alles spricht dafür, dass der Colonel der Mörder ist und kurz danach wird er auch wegen dringendem Tatverdacht festgenommen. Flavia, die elfjährige und jüngste Tochter beginnt mit ihren eigenen Ermittlungen. Ihrem Weg säumen Zauberer, schwarze und orange Briefmarken und allerlei sonstige ungewöhnliche Ereignisse, die sie alsbald selbst in Lebensgefahr bringen.

Flavia ist elf Jahre alt, total altklug und neugierig und sehr, sehr fies zu ihren älteren Schwestern Daffy und Feely. Ihr liebstes Hobby ist die Chemie, die sie in ihrem eigenen Labor zelebriert – im Klartext: sie ist eine kleine Giftmischerin. Ihre Schwestern müssen immer als nichtsahnende Versuchskaninchen für diverse giftige (aber einigermaßen ungefährliche) Cremes oder Lippenstifte herhalten. Außerdem ist sie eine begnadete Hobbydetektivin, was sie hier vortrefflich unter Beweis stellt. Sie erinnert in meiner Phantasie äußerlich ein bisschen an Wednesday Addams, was aber wohl an dem Coverbild liegt.

Ich mag den Charakter der Flavia sehr, obwohl mir normalerweise so altkluge Kinder auf den Wecker gehen, zum Beispiel in den Büchern Die Karte meiner Träume oder in Extrem laut und unglaublich nah. Ich denke das liegt daran, dass ich in Flavia trotz aller Gescheitheit immer noch das Kind erkennen kann.

Die Geschichten mit Flavia sind als Serie angelegt. Der zweite Teil Mord ist kein Kinderspiel ist schon veröffentlicht und wird meine nächste Lektüre sein. Der dritte Teil Halunken, Tod und Teufel erscheint im Oktober.

Mord im Gurkenbeet ist im Penhaligon Verlag erschienen.

Bücherbummel mit Erfolg

Wir waren heute auf dem Bücherbummel auf der Kö in Düsseldorf – für uns der einzige wirkliche Grund unsere Füße in diese Stadt zu setzen.

Für die Unwissenden: Auf diesem Büchertrödel verkaufen sowohl Ketten wie Thalia als auch Antiquariate aus Düsseldorf und Umgebung in Ständen entlang der Königsallee verschiedenstes aus Ihrem Sortiment. Dieses Event findet jedes Jahr zu Pfingsten statt, jeweils ab Donnerstag und mittlerweile zum 26. Mal. Wenn die Ketten und auch einzelne Buchläden Neuware anbieten kann man zwar genauso gut im Laden selbst stöbern, aber bei den gebrauchten kann man teilweise schöne Schnäppchen finden. Da ist auch alles dabei, von aktuellen Taschenbüchern über Klassiker in teilweise sehr ansehnlichen, bibliophilen Ausgaben bis hin zu richtigen Antiquitäten.

Wir hatten bei unserer Stöberei auch Erfolg, in unserem „Einkaufswagen“ befand sich schließlich von Tolkien das nicht so bekannte Baum und Blatt, dass ein Essay über Märchen und die Geschichte Blatt von Tüftler enthält.

Daneben lag dieses Buch mit einer Sammlung der schönsten Tiergeschichten aus Brehms Tierleben. Es war Neuware, aber stark reduziert und daher trotzdem ein Schnäppchen. Die jeweiligen Artikel zu den verschiedenen Tieren sind mit wirklich gut gelungenen Zeichnungen illustriert.

Ich habe mir außerdem eine 7-bändige Ausgabe mit Werken von Goethe in sehr schöner Aufmachung geleistet und meine Süße hat eine Neuauflage vom ersten Kölner Stadtführer von 1828 gefunden und „mitgehen lassen“.

Insgesamt also ein gelungener, gut investierter  Nachmittag an dem wir auch noch Glück mit dem Wetter hatten, nachdem es die letzten beiden Jahre geregnet hat als wir da waren.

Elke Heidenreich/Quint Buchholz: Nero Corleone kehrt zurück


Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass hier einfach die Geschichte des schwarzen Katers Nero Corleone weiter erzählt wird, aber dem ist nicht so. Vielmehr geht es hier darum, wie sich Isoldes und Roberts Leben weiter entwickelt hat und wie sich die beiden im Laufe der Jahre verändert haben.

Rückblende: Vor vielen Jahren haben Isolde und Robert den Kater Nero und die Katze Rosa aus dem Urlaub in Italien mit nach Köln genommen. Als sie dann wieder Urlaub in Italien gemacht haben, hat sich Nero entschlossen in Italien zu bleiben und Robert und Isolde sind mit Rosa alleine nach Köln zurückgekehrt.

Isolde ist nach Italien zurückgekehrt und möchte ihr Leben vielleicht von nun an dort verbringen, sie und Robert haben sich getrennt. Die beiden haben aber dennoch weiterhin Kontakt. Isolde ist mittlerweile mit Justus liiert wobei sie aber noch nicht weiß, ob er denn jetzt der richtige ist.

Ob ihr Wunsch Nero wieder zu sehen in Erfüllung geht müsst ihr selber herausfinden! Ich kann für diese Buch eine absolute Leseempfehlung geben.

Nero Corleone von Elke Heidenreich mit wunderschönen Illustrationen von Quint Buchholz ist im Hanser Verlag erschienen.

Michael Mittermeier: Achtung Baby!

Mittermeier erzählt in diesem Buch bühnenerprobt lustig über „wir sind schwanger“ und die Zeit danach. Er schreibt über Versuche ganz, ganz unauffällig einen Schwangerschaftstest zu kaufen, über die Angst ein „Arschlochkind“ zur Welt zu bringen und über Begegnungen der dritten Art mit anderen Eltern, die ihre verzogenen Kinder für kleine Genies halten.

Er berichtet von der Zeit lange vor der Familienplanung, als man sich noch so gar nicht bereit für Kinder fühlte, während die ganze bucklige Verwandtschaft immer schon nachgehakt hat, wann das denn mal was wird. Von dort geht es über die Probleme und Versuche schwanger zu werden wenn man dann endlich will, vom Auszählen der fruchtbaren Tage und den skurilen Situationen wenn die genau in eine Tournee fallen. Und natürlich über die Schwangerschaft selbst und die Veränderungen die Mann und Frau in diesen Monaten durchmachen.

Ich denke, ob man das Buch lustig findet, hängt sehr davon ab was man von Mittermeier hält. Wenn man seine Art grundsätzlich nicht mag wird man darüber auch in Schriftform nicht lachen können. Wenn man ihn andererseits in Natura schon zu oft gesehen hat wird einem dieses Buch nicht viel neues bieten. Wenn man aber wie ich den Mann an sich ganz witzig findet (nicht alles, aber einiges) und ihn nur ab und an mal auf der Mattscheibe gesehen hat, dann kann man sich bei dem Buch wirklich gut amüsieren. Ich hab jedenfalls viel gelacht und damit ist das Ziel erreicht.