Der Bücherblog

Archiv für die Kategorie 'Jugendbuch'

John Green: Das Schicksal ist ein mieser Verräter

Ich habe beim Lesen eines Buches noch nie soviel gelacht und geweint wie bei diesem.
Es geht um die 16-jährige Hazel Grace, die unheilbar an Krebs erkrankt ist. Weil sie niemanden mit ihrem Sterben verletzen will, zieht sie sich völlig in ihre eigene Welt zurück, die aus Literatur, Americas next Topmodel und Lernen fürs College besteht. Doch dann lernt sie Augustus Waters kennen, der ihr Leben komplett umkrempelt und ihr einen Traum erfüllt, den sie bis dahin nur zu träumen wagte. Mit der Verwirklichung ihres Traumes erlebt sie aber auch gleichzeitig ihre größte menschliche Enttäuschung.

Dies ist kein Krebsbuch in dem die Erkrankung Krebs im Vordergrund steht, sondern die Liebe und das Leben sind das Maß aller Dinge in der Geschichte. Mitleid ist unerwünscht! Erfüllbare und unerfüllbare Wünsche, Hoffnungen und Ermutigungen machen das Buch aus. Ich habe sehr intensiv mit den Protagonisten mitgefühlt.

Das Schicksal ist ein mieser Verräter ist dem Genre des Jugendbuchs zuzuordnen. Meiner Meinung nach sollten alle Erwachsene das Buch lesen, weil sie hier einen Einblick in die Lebenswelt von Teenagern bekommen, so ungefiltert und authentisch wie ich es bis jetzt noch in keinem Jugendbuch erlebt habe. Ich hoffe meine Tochter wird irgendwann, wenn sie das entsprechende Alter erreicht hat, das Buch lesen.

Ich spreche für diese Buch eine unbedingte Leseempfehlung aus.

Das Schicksal ist ein mieser Verräter ist im Carl Hanser Verlag erschienen.

J. D. Salinger: Der Fänger im Roggen

Dies ist ein typisch amerikanischer Klassiker. Er ist aus Sicht eines 22-jährigen aus wohlhabendem Hause geschrieben, der zum wiederholten Mal von der Schule fliegt. Er will den Seelenzustand eines jungen Menschen in einer Phase der Orientierungslosigkeit beschreiben der unzufrieden ist mit so ziemlich allem, seinen Lehrern, seinen Mitschülern, allen anderen Leuten um sich herum. Er flucht innerlich über alles und jeden, alle kommen ihm wie Idioten vor und er selbst sich genauso. In der Schule hat er sich keine Mühe mehr gemacht, ist auch nach mehreren Verwarnungen bei seiner Verweigerungshaltung geblieben. Als er schließlich vor Weihnachten mitgeteilt bekommt dass er nach den Ferien nicht mehr wieder zu kommen braucht reist er zwei Tage früher als geplant in seine Heimatstadt New York. Die Erlebnisse in diesen zwei Tagen bis er sich traut in die Wohnung der Eltern zurück zu kehren nehmen einen großen Teil des Buches ein, er verbringt diese Zeit hauptsächlich damit sich über seine Mitmenschen aufzuregen und sich dabei selbst wie ein Idiot aufzuführen. Und damit bin ich auch schon bei meinem Urteil über dieses Buch:

Es gibt bestimmt Menschen die sich selbst im Ich-Erzähler wiederfinden und die sich im entsprechenden Alter genauso gefühlt haben. Aber es ist so übertrieben dargestellt dass zumindest ich mich nicht mit dem jungen Mann identifizieren kann. Ich habe aber allgemein keinen wirklichen Draht zu diesen typisch ostküsten-amerikanischen Schriftstellern mit ihren Psychostudien über gescheiterte Existenzen. Ich konnte schon mit William Tennessees Endstation Sehnsucht nichts anfangen und genauso wenig mit Arthur Millers Tod eines Handlungsreisenden usw. Ich finde diese Bücher ehrlich gesagt eher langweilig und dieses macht da keine Ausnahme.

J.R.R. Tolkien: Der kleine Hobbit

Dieses Buch erzählt, wie vermutlich bekannt, die Vorgeschichte zu Tolkiens Meisterwerk Der Herr der Ringe.

Inhalt

Bilbo Beutlin lebt wie es sich für Hobbits gehört gemütlich und ohne jede Aufregung in einer geräumigen und gepflegten Höhle unter einem Hügel. Das ändert sich schlagartig als eines Tages der Zauberer Gandalf vor seiner Tür steht und sich selbst und dreizehn Zwerge zum Tee einlädt.

Die Zwerge wollen ihr früheres Heim unter dem einsamen Berg und den darin befindlichen Zwergenschatz von dem Drachen Smaug befreien. Ihr Anführer Thorin Eichenschild soll dann seine Erbschaft als König unter dem Berge antreten. Für ihre Unternehmung suchen sie einen Spion und „Meisterdieb“ wofür sich bestens einer der leisen Hobbits eignet.

Und bevor er weiß wie ihm geschieht steckt Bilbo mitten drin im Abenteuer und muss sich mit gefährlichen Trollen und Orks herumschlagen, wird von Elben mal bewirtet mal gejagt und am Ende der Reise wartet der Drache.

Tief unter den Bergen begegnet er schließlich auch dem Wesen Gollum, dem er den Ring abnimmt der im Herrn der Ringe die zentrale Rolle spielt.

Tolkien für Kinder

Dieses Buch ist im Vergleich zum Herrn der Ringe erheblich kürzer, kompakter und einfacher geschrieben, es ist auch für jüngere Jugendliche geeignet und bietet gerade für diese einen guten Einstieg in die Welt Tolkiens. Die ersten Ausgaben wurden in Deutschland als reine Kinderbücher vertrieben, das wird dem Buch wiederum nicht gerecht. Die neuere Übersetzung von Wolfgang Krege versucht dagegen den Stil etwas an den Herrn der Ringe anzupassen und wird dafür hoch gelobt. Während beim Herrn der Ringe die Übersetzung von W. Krege nicht nach meinem Geschmack ist würde ich in diesem Fall zu dieser moderneren Fassung raten.

Der Hobbit: oder Hin und zurück