Der Bücherblog

Sam Savage: Firmin – Ein Rattenleben

Ein Buch über das Lesen und die bedingungslose Liebe zum Buch – aus der Sicht einer Ratte!

Firmin wächst in einer großen Rattenfamilie auf, die geradewegs über einer Buchhandlung lebt. Schon in jungen Jahren wird er in seiner Familie zum Außenseiter. Als schwächster unter den Jungratten bekommt er kaum genug Nahrung ab und fängt an Bücher zu verschlingen, erst wortwörtlich aber mit der Zeit lernt er auch zu lesen und den Inhalt zu „verschlingen“.

Darüber entwickelt er ein enormes Interesse am Leben der Menschen und sucht ihre Freundschaft, insbesondere die des Besitzers der Buchhandlung. Aber so gut er auch lesen kann, sprechen funktioniert einfach nicht und so bleibt es ein einseitiges Interesse und er bleibt für die Menschen doch nur eine Ratte. Ihr merkt schon: das ist nicht „Ratatouille“ wo Mensch und Ratte in gemeinsamer Liebe zum kochen vereint sind, diese Geschichte nimmt eher einen tragischen Verlauf.

Erst sind da die Probleme mit der eigenen lieblosen Familie, dann die unerwiderte Zuneigung zu den Menschen und die unerfüllte Sehnsucht nach Freundschaft, Zuneigung und Respekt. Was bleibt ist die Liebe zum Buch die geradezu zu einer Sucht wird, während die Welt um ihn herum immer einsamer wird.

Dieses Buch eignet sich für jeden, der das Lesen liebt, einen Hang zur Melancholie hat, und über eklige Schilderungen vom Leben in einer Rattenfamilie hinweg sehen kann; ich fands gut, meine Frau konnte es nicht lesen.

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