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Martin Suter: Allmen und die Libellen

Der Protagonist Hans Fritz von Allmen alias Johann Friedrich von Allmen alias John Allmen ist ein Lebemann und Feingeist wie er im Buche steht. Sein Vater hat ihm ein Millionenerbe vermacht, das er beinahe komplett auf den Kopf gehauen hat. Bescheidenheit ist für ihn ein Fremdwort und finanziell brenzlig wird es erst, wenn man kein Geld mehr für ein Abonnement von Opernkarten hat. Das Anwesen seines Vaters musste er wie so viele andere Kostbarkeiten veräußern, aus diesem Grund lebt er auch im Gärtnerhaus des Anwesens mit lebenslangem Wohnrecht. Allmen genießt sein Leben in vollen Zügen, obwohl er es sich eigentlich gar nicht erlauben kann.

Carlos aus Guatemala war sein Diener als er es sich noch leisten konnte und ist ihm auch treuergeben als er es nicht mehr kann. Eines Tages lernt er die heißblütige Joëlle Hirt kennen mit der er in der Seevilla ihres Vaters eine wilde Nacht verbringt. Am nächsten Morgen bereut er die Nacht, aber er entdeckt in der Villa kostbare Glasschalen – Libellen genannt – die sein Interesse wecken. Kurzerhand stiehlt er eine der Glasschalen und verkauft sie einem ihm bekannten Antiquitätenhändler. Hier nimmt die Geschichte ihren Lauf: Allmens Leben gerät in Gefahr, wird auf sonderbare Weise gerettet und er entwickelt eine grandiose Idee wie er zu einem regelmäßigen Einkommen kommen kann ohne übermäßige Anstrengungen.

Ich habe mich sofort in den Charakter John Allmen verliebt, er ist so charmant und ein Mann der alten Schule. Martin Suter beschreibt Allmen so toll, dass ich ihn ganz klar vor meinem geistigen Auge sehen konnte. Das betrifft auch die Geschichte im ganzen, beim Lesen habe ich richtige Fernsehbilder gesehen. Der Charakter Allmen ist als Fortsetzungsroman angelegt und ich bin schon sehr gespannt, was uns Martin Suter in der nächsten Geschichte erzählt.

Allmen und die Libellen von Martin Suter ist im Diogenes Verlag erschienen.

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