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Oscar Wilde: Das Gespenst von Canterville

Eine der lustigsten, auf jeden Fall aber die sprachschönste aller Gespenstergeschichten ist The Canterville Ghost, wie sie im englischen Original heißt. Darin wird das Gespenst, dass seit 300 Jahren das Anwesen der Familie Canterville bespukt selbst heimgesucht: eine amerikanische Familie hat das Anwesen aufgekauft und bezogen.

Der Käufer, Herr Otis, hat beim Verkaufsgespräch Lord Canterville bereits darauf aufmerksam gemacht, dass er keinesfalls bereit ist an Geister zu glauben und so geht er über alle noch so eindeutigen Hinweise auf einen Spuk hinweg. Seine beiden ungezogenen Söhne dagegen begegnen dem Gespenst schon bald persönlich, drehen den Spieß sofort um und treiben es mit ihren Streichen und Boshaftigkeiten zur Verzweiflung. Jeder Spuk der den englischen Adel zu Tode erschrecken konnte wird von den Eltern als „ganz bestimmt logisch erklärbar“ abgetan, so werden immer wiederkehrende Blutflecken Tag für Tag mit „Pinkerton’s Champion Stain Remover“ entfernt, bis den Geist die Farbe ausgeht und so weiter.

So entwickelt sich die Geschichte schnell zu einer amüsanten Auseinandersetzung zwischen englischer und amerikanischer Mentalität die erst durch die Tochter der amerikanischen Familie, Virginia, beendet wird, diese begegnet dem verzweifelten Gespenst auf den Fluren des Anwesens, hört sich seine Geschichte an und sucht mit ihm gemeinsam nach einem Ausweg: der Erlösung des Geistes von seinem Fluch.

Die Geschichte lässt sich auch gut auf englisch lesen, daher ist die Abbildung oben auf eine zweisprachige Fassung verlinkt.

Das Buch ist auch als familientaugliche Komödie verfilmt worden, hier das ganze auf DVD:

Absolute Kaufempfehlung für das Buch und auch den Film!

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